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Nach der Weihnacht ist vor der Weihnacht

Der geneigten Leserin gratuliere ich erst einmal die Weihnachten 2018 überlebt zu haben, langfristige Folgeschäden lassen wir jetzt einmal aussen vor. Da man unliebsamen Thermen gerne verdrängt, ist es jetzt an der Zeit sich auf die nächste Weihnachten vorzubereiten, da leider nicht damit zu rechnen ist, dass das nächste Weihnachten ausfallen wird (vote XMASXIT).

Ich habe zwei hochprozentige Tipps, die die Feiertage erträglicher machen (mit kurzfristig erschwertem Folgetag):

Ersterer ist Becherovka, hier gilt es, von den Profis zu lernen. Wer die tschechische Küche kennt (Schweinbraten, Knödel, Kraut oder Knödel, Schweinebraten und Kraut bzw. Kraut…(Ok das war jetzt nicht sehr qualifiziert, die guten böhmischen Rezepte bitte im Kommentar hinterlassen)) und zu schätzen weiss, kennt den Kräuterschnaps sicher schon. Er ist eines der wenigen Wundermittel wie man die festliche Völlerei überstehen kann. Ein Schlückchen nach dem Essen wirkt Wunder. Geschmacklich würde ich es eher als Medizin, den als Genuss bezeichnen, aber eigentlich schmeckt er ganz in Ordnung (Schlimmer geht immer). Wir oft auch als Longdrink mit Tonic getrunken (Beton).

Der zweite Tipp sollte uns dann den guten Geschmack auf die Zunge bringen. Es ist das ideale Mitbringsel an die festlichen Völlereien, ich spreche von Brandy (gutem Brandy). Ich bin ein grosser Freund von Weinbrand und muss leider immer öfter feststellen, das selbiger in den meisten Hausbars zu Unrecht fehlt. Gut wenn man also eine Flasche mitbringt, am besten noch ein paar Schwenker dazu. Die Gläser fehlen nämlich meist auch im Küchenschrank. „Lass uns die Gläser ausprobieren“, ist den auch die diplomatischste Aufforderung, dass man jetzt ein Schnäpschen zwitschern möchte. Also in diesem Fall eher geniessen und entspannen, sofern das im Weihnachtsterror geht. Ich schlage hier mal bewusst keinen Cognac vor (der schlägt sich gerade selber mit der CRS) sondern zwei valable Alternativen:

Ararat aus Armenien:Hier weniger bekannt, aber Armenien hat eine lange Tradition im Weinbau. Schmeckt sehr weich, etwas Caramel, kann locker mit einem Cognac mithalten. Aber Achtung, bei übermässigem Genuss, kann der Nachbesteller über seine Zunge stolpern.

Cardenal Mendoza aus Spanien:Dunkle Farbe, sehr Vollmundig, erinnert ein wenig an Rhum Agricole. Der Name ist Programm der Geist hat es in sich, bei übermässigem Genuss kann man zum Inquisitor werden.

Die aufmerksame Leserin, hat jetzt bemerkt, dass beide Flaschen leer sind und das Becherovka-Bild einfach aus dem Netz kopiert wurde. No one expects the spanisch Inquisition, Arararararara…t.

Q wie quick and dirty

Es gibt Zeiten, da muss es schnell gehen, für ausführliches Vorspiel oder andere Geplänkel bleibt keine Zeit. In Zürich ist das kein Problem. Wir starten den Apéro im Restaurant Quaglinos mit einem Pastis. Ein Kreml-Oyster-Shot wäre natürlich schneller, aber den gibt es nun mal nicht überall. Den Apéro könnte man auch in der Goethe Bar einnehmen, in Begleitung von ein paar Radieschen. Wir sind aber keine Fraggles und wir haben es eilig, deshalb fällt die Goethe Bar weg. Nach dem Apéro etwas fettiges Nahrhaftes und eine Blonde mit Schaum. Wir sind wieder einmal beim Sternengrill. Dazu habe ich schon alles geschrieben, das muss reichen, wir haben es ja eilig (trotz Eile nicht vergessen, der Grill steht wegen einer Baustelle jetzt an einem anderen Ort bzw. Baustelle). Nach dem essen einen Espresso, den schlürfen wir im Belcafe ginge auch zum Mitnehmen, aber wir wollen nichts überstürzen. Grappa kann trinken wer mag, ich bevorzuge ein Glace. Schnell geht es nur vor dem Globus . Ist geschmacklich auch die bessere Wahl als das Mövenpick. Mövenpickeis hat mir definitiv zuviel Milchfett (Butter) drin und die Textur mag ich nicht. Wenn ich Nüsse essen will kaufe ich mir Studentenfutter. Mit dem Eis in der Hand gehts dann zum nächsten Termin. Schneller geht nicht, ausser man akzeptiert stilistische Abstriche. So jetzt muss ich aber weiter…

O wie Openair

Nun ist er doch noch gekommen, der Sommer. Hoffen wir, dass er uns noch einen weiteren Tag erhalten bleibt und nutzen ihn für ein paar gemütliche Stunden unter dem freien Himmel zu speisen. Der erste Tip ist ein Spartip, also eigentlich nicht wirklich. Kulinarisch ist er eher sparsam (preislich wie auch qualitativ), das kompensieren wir aber beim Wein. Ich rede vom Migros City, der hat nämlich ein Restaurant auf dem Dach, mit einer schönen Terrasse. Weniger schön ist die Weinkarte, die gibt es nämlich nicht. Deshalb sollte man vorher am Löwenplatz in der Globus Delicatessa einen guten Wein aussuchen (sparen tun wir dann beim Essen), dann in den Migros City wechseln, auf dem weg nach oben ein paar Weingläser k(l)au(sleihen)fen und sich im Migros Restaurant etwas zum essen holen (hier aber nicht allzuviel erwarten, Antipasti sind aber ok). Danach kann man es sich auf der Terrasse gemütlich machen.

Zweiter Vorschlag ist ein Steinwurf entfernt, auf der anderen Seite des Schanzengrabens. Dort hat die Reithalle im Sommer im Garten gestuhlt. Es ist der einzige Ort in dieser Stadt der mich „ein wenig“ an Münchens Biergärten erinnert. Soll nicht heissen das man solches erwarten soll, warten tut man dort primär auf sein Bier.

Will man aber gepflegt essen, so gebe ich ausnahmsweise ein Geheimtip weiter. Das Restaurant Glockenhof hat einen sehr schönen Innenhof der gottlob nicht allzuviel Leuten bekannt ist, Platz ist deshalb selten ein Problem. Die Küche bietet eine gute Auswahl an Gerichten, die Preise sind im normalen Rahmen für Zürich. Manch einer wird jetzt sagen, ein Innenhof ist jetzt auch kein Festschmaus fürs Auge. Das ist wahr, dafür brennt einem nicht die Sonne auf den Kopf und diese Stille ist einfach traumhaft. Einen ähnlichen Innenhof hat das Hotel Greulich, da habe ich aber noch nicht gespiesen, sondern nur den schönen Innenhof gesehen während ich der Bar gewartet habe. Auf die Bedienung. Ich kenne bessere Lokalitäten, wo sich das warten an der Bar dann auch bezahlt macht.

Zurück zum Auge, den das isst ja bekanntlich mit. Blick auf die Limmat und die Altstadt von Zürich? Kein Problem, zumindest unter der Woche, findet man meist noch ein Plätzen auf der Storchenterrasse. Am besten die Firmenkreditkarte mitnehmen, der Preis entspricht aber auch der Qualität.

Viel einfacher geht es auf dem Bauschänzli zu und her, dafür ist man auch ganz von Wasser umgeben. Wer sich wieder einmal Jung fühlen möchte oder Wissen wo seine Eltern in den Ausgang gehen, hier ist er gut aufgehoben. Die Humpza Musik ist zwar nicht nach jedem Geschmack, das Schnitzel aber ganz nach meinem. Nach dem dritten Bier wird auch die Musik besser, versprochen!


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